Täuschend echt? Verdächtige Schnäppchen beim Online-Shopping erkennen
09.01.25
6 min
Endlich, die lange gesuchten Schuhe zum Schnäppchenpreis. Schnell zuschlagen! Oder doch nicht? Immer mehr sogenannte Fake-Shops locken mit attraktiven Angeboten, die es gar nicht gibt oder die in minderwertiger Qualität ankommen.
Online-Shops werden immer beliebter – auch bei Betrügerinnen und Betrügern. Sie locken, oft unter Zeitdruck, mit vermeintlichen Schnäppchen. Hast du erst bezahlt, ist es nahezu unmöglich, dein Geld von einem solchen Fake-Shop zurückzubekommen. Besser: Augen auf und mit unseren Tipps verdächtige Schnäppchen auf Scam-Seiten erkennen.

Was sind Fake-Shops?
Fake-Shops sind Online-Shops, die real wirken, aber auf Betrug ausgerichtet sind. Sie geben sich als echte Shops aus und bieten beliebte Produkte zum Superpreis. Die Bezahlung wird kassiert, aber die bestellte Ware kommt in schlechter Qualität oder gar nicht erst an. Reklamation? Verläuft ins Leere, das Geld sehen Opfer nie wieder.
Verstärkt auf die Jagd machen sich Betrügerinnen und Betrüger zu Black Friday und Weihnachtszeit, wenn viel eingekauft und wenig aufgepasst wird. Es muss ja schnell gehen, die Uhr tickt, Angebote sind angeblich nur noch kurz verfügbar und die Feiertage vor der Tür.
Anzeichen eines Fake-Shops – so entlarvst du dubiose Internetseiten
Gib der Abzocke im Internet keine Chance! Achte auf Alarmsignale und Anzeichen dafür, dass hier Betrügerinnen oder Betrüger unterwegs sind.
Im Überblick: Tipps, wie du Fake-Shops erkennen kannst
Vorsicht bei auffällig günstigen Preisen, die niemand sonst anbietet. Lass dich nicht blenden!
Vertraue Bewertungen von Kundinnen und Kunden nicht blind, auch diese können erfunden sein.
Achte auf fehlende Sicherheitszertifikate: Die SSL-Verschlüsselung erkennst du, wenn du in die Browserzeile oben klickst. Steht ganz vorne nur „http“ statt „https“? Diese Seite verlässt du besser wieder.
Nur bestimmte Zahlungsmethoden wie Vorkasse werden akzeptiert? Auch das ist ein deutliches Alarmsignal. Verwende ausschließlich sichere Zahlungsweisen wie Kauf auf Rechnung oder Kreditkarte.
Auf die wichtigsten Anhaltspunkte gehen wir im Detail noch einmal ein – damit du den nächsten Online-Shop mit gutem Gefühl besuchen kannst.

Der Blick ins Impressum: Prüfe, wer dahintersteckt
Diesen Schritt solltest du ganz automatisch gehen, sobald du dich auf einem Online-Shop bewegst. Denn das Überprüfen des Impressums ist eine der einfachsten Möglichkeiten, Fake-Shops zu entlarven. Fehlt das Impressum komplett? Hier solltest du auf keinen Fall kaufen. Aber auch zweifelhafte Kontaktangaben sind Warnsignale.
Zu einem korrekten Impressum gehören
der vollständige Name
eine gültige Adresse
verschiedene Kontaktmöglichkeiten (z. B. E-Mail, Telefonnummer, Social-Media-Profile, Messenger)
Misstrauisch werden solltest du, wenn nur eine Mobiltelefonnummer oder E-Mail ohne echte Adresse angegeben sind. Vergleiche auch die E-Mail-Adresse mit der Website: Überprüfe, ob beide zusammenpassen. Zum Check von E-Mails später mehr.
Der Website-Check: Ist dieser Shop seriös?
Wenn du dir bei einem Online-Shop nicht sicher bist, kannst du die Website genauer überprüfen. Moderne Tools wie der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale unterstützen dich dabei.
Der Fakeshop-Finder prüft relevante Merkmale wie Impressum, positive Erwähnungen und Bewertungen, in welchem Land die Website gehostet wird und wie lange die Domain schon besteht. Hundertprozentige Sicherheit gibt auch dieses Tool nicht, kann aber helfen, Fake-Shops zu erkennen.
Außerdem kannst du Online-Bewertungen auf unabhängigen Plattformen wie Trustpilot checken und Domains und Zertifikate durch Anbieter wie „who.is“ überprüfen.
Die Zahlungsmethoden: Worauf du achten solltest
Fake-Shops bieten häufig nur unsichere Zahlungsmethoden an. Vertrauenswürdige Seiten geben immer mehrere sichere Möglichkeiten wie Kauf auf Rechnung oder Apple Pay. Schon daran kannst du die Gefahr von Abzocke im Internet erkennen.
Konkret heißt das: Meide unsichere Zahlungsmethoden wie Vorkasse. Achtung auch, wenn die Zahlung per Kreditkarte zwar angeboten wird, diese dann aber im Bezahlvorgang nicht funktioniert und dir der Shopbetreiber oder die -betreiberin sehr schnell eine „unkomplizierte Bezahlung via Paypal“ anbietet, für die du die Funktion „Geld senden an Freunde und Familie“ verwenden sollst. Hier hast du keinen Schutz! Käuferschutz hast du bei Paypal, wenn es als Bezahldienst eingesetzt wird. Dafür brauchst du die Funktion „Geld senden“ nicht. Apropos Geld senden: Auf keinen Fall solltest du Geld per Überweisung ins Ausland senden.

Die Recherche im Web: Checke den Online-Shop vorher
Auch wenn die Zeit drängt – recherchiere besser in Ruhe, was du über den Online-Shop herausfinden kannst, bei dem du bestellen willst. Fake-Shop oder seriös? Dubiose Internetseite oder vertrauenswürdiger Auftritt? Das zeigt oft schon eine einfache Suche: Gib den Namen des Shops in Kombination mit Begriffen wie „Erfahrungen“ oder „Betrug“ in Suchmaschinen ein.
Lies Bewertungen auf externen Portalen wie Trustpilot oder Google Reviews. Und auch der Blick in Foren und auf Social-Media-Plattformen kann sich lohnen: Suche dort nach Berichten über den Shop. Gibt es bereits Auffälligkeiten oder die Vermutung, hier könnten Abzocker am Werk sein, wirst du schnell fündig.
Die Absenderadresse: Achte auf verdächtige E-Mails
Gerade per E-Mail versuchen viele Betrüger, an persönliche Daten zu kommen. Wir zeigen dir, wie du Phishing-Versuche per Mail von Scam-Seiten erkennst, Websites überprüfst und dich vor dem Verlust deiner sensiblen Daten schützen kannst.
Gehe Schritt für Schritt vor:
Prüfe die Adresse des Absenders. Achtung: Schau genau hin! Oft sehen die E-Mail-Adressen echt aus, haben aber winzige Änderungen, die nicht sofort ins Auge fallen, wie beispielsweise Buchstabendreher, doppelte Buchstaben oder 0 statt O.
Kontaktiere den Shop über einen offiziellen Kanal, wenn du eine verdächtige E-Mail bekommen hast und reagieren sollst.
Öffne auf keinen Fall Anhänge oder Links in verdächtigen E-Mails. Gehe auf Nummer sicher und logge dich direkt auf der offiziellen Website des Shops in deinen Account ein, falls du einen angelegt hast, um dort direkt beispielsweise Rechnungen herunterzuladen.
Achtung vor gefälschten SMS-Nachrichten: Seit einiger Zeit werden SMS-Nachrichten mit gefälschten Paket-Benachrichtigungen verbreitet, die scheinbar von DHL, DPD & Co. kommen. Angeblich sollst du Zollgebühren für dein Paket bezahlen – und dafür einen Link klicken. Auch hier gilt: Niemals einem solchen Link folgen! Der bloße Empfang solcher Nachrichten ist ungefährlich. Lösche die SMS und überprüfe den Sendungsstatus direkt beim Anbieter.
Auf einen Fake-Shop hereingefallen – was tun?
Du bist einem Fake-Shop ins Netz gegangen? Dann gibt es dennoch Maßnahmen, die du ergreifen kannst. Und solltest!
Kontaktiere sofort den Zahlungsanbieter, um eine Rückbuchung zu versuchen. Deine Überweisung lässt sich eventuell noch stornieren, wenn du schnell genug bist.
Nutze den Käuferschutz, falls du einen Zahlungsdienstleister genutzt hast. Melde den Betrug und erstatte Anzeige bei der Polizei.
Warn andere in Foren oder auf Plattformen wie Trustpilot vor diesem Fake-Shop, um andere zu schützen. Unsere Bitte: Teile deine Geschichte. Schon viele sind auf immer realistischer auftretende Fake-Shops hereingefallen. Statt das zu verschweigen, kann deine Erfahrung anderen helfen.