Der Banking Duden: Annuität – berechenbar und beliebt
11.11.24
4 min
Schon mal gehört, aber vielleicht noch nicht ganz verstanden? Wir schauen uns an, was Annuität bedeutet, und warum sie so gern genutzt wird.

Was die Annuität im Finanzwesen und bei der Bank bedeutet, klären wir gleich. Werfen wir zuerst einen Blick in die Geowissenschaften: Da nämlich bezeichnet der Begriff, wie wahrscheinlich ein Naturereignis jedes Jahr auftritt. Damit haben wir schon einen wichtigen Aspekt: die Zeit. In der Annuität steckt das lateinische „annus“ für Jahr. In der Finanzmathematik bezeichnet die Annuität eine regelmäßig jährlich fließende Zahlung bezeichnet wird. Sie setzt sich aus Zins und Tilgung zusammen.
Im Rahmen der Kreditvergabe ist die Annuität die Jahreszahlung, die Zins und Tilgung auf ein gewährtes Darlehen geleistet wird. Ein Annuitätendarlehen beschreibt also eine regelmäßige Zahlung. Die muss nicht zwingend jährlich geleistet werden, auch Monatsraten sind beispielsweise möglich. Das wird zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer vereinbart.
Stück für Stück wird über die Rückzahlung der Kredit getilgt. Dabei können die Anteile von Zinsen und Tilgung variieren, aber die Annuitätssumme bleibt dieselbe.
Oft wird ein Annuitätendarlehen im Rahmen einer Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung genutzt, weil die Kosten a) konstant bleiben und b) der Kredit immer schneller abbezahlt wird. Anders ausgedrückt: der Restkredit (die Tilgungssumme) reduziert sich jährlich, wodurch der Zinsanteil sinkt und der Tilgungsanteil steigt.
Das hängt mit den zwei Teilen der Annuität zusammen: Sie besteht aus Tilgungs- und Zinszahlungen. Die Zinszahlung errechnet sich aus Kreditsumme mal Zinssatz, die Tilgungszahlung aus Annuität minus Zinszahlung. Damit verringert sich bei einem Annuitätendarlehen im Lauf der Zeit der Anteil der Zinszahlungen, wodurch sich die Tilgung erhöht. Das Manko erhöhter Zinsen wird durch das große Plus konstant bleibender Liquiditätsbelastung aufgehoben.
Das gibt Ihnen als Kreditnehmer viel Planungssicherheit, da über die gesamte vereinbarte Laufzeit Ihre Rate insgesamt gleich bleibt.

Aha! Die Vorteile eines Annuitätendarlehens bei der Baufinanzierung:
Annuitäten-Vorteil 1:
Die Kosten sind berechenbar. Im wahrsten Sinn des Wortes, denn schon bei Abschluss deines Immobilienkredits weißt du genau, welche Raten monatlich auf dich zukommen. Und das über die gesamte Laufzeit.
Annuitäten-Vorteil 2:
Die finanzielle Belastung ist planbar. Nicht nur Zinssatz und Tilgungsrate stehen fest. Durch die konstanten Zahlungen über die gesamte Laufzeit kannst du von Anfang an beurteilen, ob diese Finanzierung zu deinem finanziellen Alltag passt.
Annuitäten-Vorteil 3:
Das Annuitäten-Darlehen ist ein echter Allrounder, vor allem für diejenigen, die einen Kredit eher per Rate und weniger mit hohem Eigenkapital zu Beginn bzw. zum Schluss abbezahlen wollen.
So berechnest du die Annuität:
Du möchtest einen Kredit über 100.000 Euro zur Finanzierung deiner Immobilie aufnehmen. Die Konditionen schreiben einen Zinssatz von 4% und eine Tilgungsrate von 2% fest. Die Annuitätszahlung zur Tilgung beträgt 6.000 Euro p.a.
Nach der ersten Rückzahlung hast du 4000 Euro Zinsen abbezahlt und 2.000 Euro getilgt. Verbleibende Tilgungssumme sind 98.000 Euro. Nach einen Jahr zahlst du wieder 6.000 Euro zurück und bezahlst damit 3.920 Euro Zinsen ab und tilgst 2.080 Euro. Dieses Prinzip setzte sich fort, bis die gesamte Tilgungssumme bezahlt ist.