Arbeiten im Ausland: der Guide für digital Nomads und die nächste Workation
30.06.25
14 min
Karibik und Karriere? Klingt nach einem Traum-Setup. Das ist mit Workation gemeint: Arbeiten und Reisen kombinieren. Für viele ein großer Wunsch; für manche sogar die Hop-oder-Top-Entscheidung auf der Suche nach einem neuen Job. Was sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beachten? Was ist für Freelancerinnen und Freelancer wichtig? Und was ist mit Online-Banking, Bezahlen im Ausland, Versicherungen & Co.? Wir zeigen dir, wie du deine Workation planst, damit sie erfolgreich wird.

1,4 Millionen Menschen wollen ortsunabhängig arbeiten – du auch?
Flexible Arbeitsmodelle sind gefragt wie nie. 9-to-5 im Büro? Das geht doch auch anders! Homeoffice und digitales Arbeiten sind spätestens seit der Coronapandemie normal geworden. Die Homeoffice-Quote liegt bei rund 25 Prozent (laut ifo Institut), zumindest teilweise von zu Hause arbeiten hat sich etabliert. 72 Prozent der freiberuflich Tätigen unter 30 Jahre arbeiten ausschließlich remote, bei den 31- bis 40-Jährigen sind es 69 Prozent, selbst bei 60+ sind es noch 51 Prozent.
Immer öfter wollen gerade junge Menschen aber noch weiter – im wahrsten Sinn des Wortes. 39 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen sich die Möglichkeit zur Workation, also arbeiten nicht im Büro, sondern von dort, wo andere Urlaub machen; zumindest für eine gewisse Zeit. Oder sogar für immer? Digitales Nomadentum – arbeiten, wo es Internet gibt – ist im Trend. Schätzungsweise rund vier Prozent aller globalen digitalen Nomadinnen und Nomaden stammen aus Deutschland; das sind bei circa 35 Millionen digital Nomads weltweit etwa 1,4 Millionen Menschen, die ortsunabhängig arbeiten und reisen. Keine kleine Gruppe! Du willst dazugehören? Dann gilt es einiges zu beachten. Denn 19 Prozent der Beschäftigten kennen die internen Regelungen ihres Arbeitgebers oder ihrer Arbeitgeberin zur Workation (oder mehr) nicht, 52 Prozent wissen nicht, wie (und dass!) sie dafür einen Antrag stellen können. Wir fassen das für dich zusammen.

Digital Nomads: leben und arbeiten im Ausland
Laptop unterm Arm, Flugticket in der Hand und los? So einfach ist es nicht. Wenn du zum digitalen Nomaden oder zur digitalen Nomadin werden willst, brauchst du vor allem für deine Finanzen einen guten Plan – denn auch, wenn es traumhaft klingt, ist das Business in der Ferne nicht immer sofort erfolgreich. Notgroschen oder Sparbuch anzapfen? Passives Einkommen generieren? Laufende Geschäfte mitnehmen ins große Abenteuer? Egal wie: Du solltest gut aufgestellt sein und dich nicht auf „wird schon“ verlassen. Erst Kassensturz, dann Karibik ist die klügere Reihenfolge.
Apropos Karibik: Welche Ziele eignen sich am besten fürs digitale Nomadentum? Wo kannst du gut auf Workation gehen? Das kommt darauf an, was dir wichtig ist. Nur zwei Dinge sollten immer gewährleistet sein: Strom und Internetverbindung. Ganz im Outback wird’s also schwierig. Ansonsten kannst du die Schwerpunkte so legen, wie es zu dir passt – Community, Klima, Kultur, Kulinarik … Besonders beliebte Hotspots bei digitalen Nomadinnen und Nomaden sind derzeit:
Bali (Indonesien)
Costa Rica (dort ist digitales Nomadentum dank eines Gesetzes besonders einfach)
Dominikanische Republik
Kolumbien
Mexiko
Portugal (z. B. Lissabon)
Spanien (v. a. Barcelona)
Südafrika
Thailand (z. B. Chiang Mai)
Ungarn
Vietnam
Egal wohin es dich zieht: Auch vor Ort solltest du während deiner Workation flüssig bleiben, ohne gleich komplett die Bank ins Ausland verlegen zu müssen.
Unser Tipp: eine Reisekreditkarte. Denn die wird weltweit akzeptiert, lässt dich in Landeswährung bezahlen und hat im besten Fall sogar noch umfangreiche Versicherungen mit an Bord – so wie unsere Orange Credit.

Workation, Remote Work, Homeoffice, Sabbatjahr: Was passt zu dir?
Workation ist in aller Munde, es gibt aber auch noch andere Arbeitsmodelle, die für Abwechslung im Alltag sorgen. Wichtig ist vor allem, deinen persönlichen Hintergrund zu checken. Was willst du damit erreichen, wie lange willst du im Ausland arbeiten? Willst du im Ausland arbeiten und in Deutschland gemeldet bleiben, willst du erst mal testen oder gleich alles hinter dir lassen?
Das sind die beliebtesten Modelle auf einen Blick
Herausforderung Arbeiten im Ausland – das ist wichtig
Worauf kommt es an, wenn du Arbeit und Urlaub kombinierst? Wir haben dir die wichtigsten Infos für deine Workation zusammengestellt.
Krankenversicherung? Die meisten haben einen Reiseschutz inklusive – für rund sechs Wochen. Eine zusätzliche Reisekrankenversicherung ist für längere Aufenthalte und eventuelle Zusatzleistungen sinnvoll. Aber Achtung: Das greift maximal für die Workation, nicht für full time digitale Nomadinnen und Nomaden, denn als solcher oder solche bist du nicht im Urlaub.
Wohnung? Kannst du untervermieten für die Zeit, in der du unterwegs bist – wenn der Mietvertrag das zulässt. Wichtig: rechtzeitig kümmern, damit du dein Zuhause in gute Hände geben kannst. Alternative: die Wohnung einer Freundin oder einem Freund mietfrei überlassen; so ist die Wohnung versorgt und bietet einer anderen Person eine günstige Möglichkeit zur eigenen Workation. Win-win!
Lohnt es sich, die Wohnung zu kündigen? Das verspricht maximale Unabhängigkeit, aber auch Unsicherheit. Dafür hast du am anderen Ende der Welt (oder wo immer du bist) keinerlei Orgakram zu erledigen, wenn mit dem Mieter oder der Mieterin etwas nicht läuft, wie es soll.
Komplett abmelden? Ob du dich direkt aus deinem Heimatland abmeldest oder das digitale Nomadentum erst mal testen und angemeldet bleiben willst: Sorge unbedingt für eine ladungsfähige Postanschrift (zum Beispiel bei Familienangehörigen, Freundinnen oder Freunden oder über ein externes Angebot).Steuern? Wenn dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin dir als Angestellte oder Angestellter die Chance gibt, ins große Abenteuer „Arbeiten im Ausland“ zu starten, bleibt bei Einkommen und Steuern alles wie gehabt (es sei denn, ihr passt etwas an, weil du zum Beispiel Arbeitszeit verringern willst). Als Selbstständige oder Selbstständiger solltest du im Hinterkopf behalten, dass du mit einem angemeldeten Gewerbe die Steuern in deinem Heimatland leisten musst.
Auch eine Doppelbesteuerung kann auf dich zukommen: Dann musst du sowohl im Heimatland als auch im Aufenthaltsland Steuern zahlen – informiere dich vorab über Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen deinem Heimatland und deinem Ziel.
Wichtig zu wissen: In vielen Ländern giltst du als steuerlich ansässig, wenn du mehr als 183 Tage pro Jahr dort verbringst. Also unbedingt deine Aufenthaltsdauer dokumentieren!
Renten- und Sozialversicherung? Kläre rechtzeitig, in welchem Land du Pflichtbeiträge zahlen musst, um deine Ansprüche auf Rentenleistungen im Alter nicht zu verlieren. Damit du als Angestellte oder Angestellter während deiner Workation in Deutschland sozialversichert bleibst, darf die Workation nicht regelmäßig und nur in der EU sowie in der Schweiz, in Liechtenstein, Island und Norwegen stattfinden. Führt dich deine Workation in ein Nicht-EU-Land, geben vorhandene Abkommen zwischen den Staaten Auskunft über die jeweiligen Regelungen.
So klappt’s mit dem Arbeiten im Ausland – praktische Checkliste
Zustimmung Arbeitgeberin oder Arbeitgeber einholen
Sozialversicherung checken
Zeitlichen Rahmen planen (ein Monat Workation, langfristige Remote Work, ein fester Tag Homeoffice?)
Aufenthaltsort wählen, Visum und Aufenthaltserlaubnis prüfen
Rechtliches und Steuerliches beachten (Doppelbesteuerungsabkommen!)
Zusätzliche Versicherungen checken: Krankenversicherung (Ausland), Gepäck, Elektronik, Unfall, Haftpflicht, ggf. Mietwagen
Budget planen: Lebenshaltung, Reisekosten, Puffer
Infrastruktur checken: Internet, Strom, evtl. Co-Working-Angebote und Networking-Möglichkeiten
Arbeitsplatz festlegen: Homeoffice, Co-Working-Space, Hotel, Ferienwohnung, AirBnB, Café?
Technische Ausstattung organisieren: Laptop, VPN, Powerbanks, Back-up-Geräte, Kamera, Mikro, Kopfhörer
Datensicherheit schaffen: Verschlüsselung, Passwortmanager, Back-up-Strategie
Sicherheit und Gesundheit bedenken: Notfallkontakte, Impfungen, Medikamente
Plan erarbeiten: Arbeitszeiten, Erreichbarkeit, Zeitunterschiede, Abgabetermine, feste Meetings
Alle mit ins Boot nehmen: frühzeitig alle Beteiligten informieren – noch vor der Buchung von Flugticket und Unterkunft

Tipps für die gelungene Workation
Nur mit Selbstdisziplin bleibst du produktiv; feste On- und Off-Zeiten helfen. Organisiere deinen Alltag: Wo kaufst du ein, welche Ausflüge willst du unternehmen, wie bezahlst du vor Ort? Da hilft die Reisekreditkarte oder mobiles Bezahlen.
Stichwort mobil: Wie kommst du von A nach B? Wenn Mietwagen, wie ist der versichert? Bei der Orange Credit ist zum Beispiel eine Mietwagenzusatzversicherung mit drin. Wann ist Zeit für Mittagspause oder Siesta, wann und wie kannst du dich vernetzen, damit deine Workation nicht zu einsam wird? Workation-Blogs, Podcasts und Erfahrungsberichte aus der Digital Nomads Community geben Einblicke und Inspiration.
Denk außerdem an einen Plan B, falls das Wetter nicht mitspielt und dir aufs Gemüt schlägt. Oder die Unterkunft nicht passt (zu laut, zu dunkel, zu …). Oder du krank wirst. Schaffe dir eine Arbeitsumgebung, in der du dich wohlfühlst – der Küchentisch in der Ecke ist nun mal kein höhenverstellbarer Hightech-Schreibtisch. Und in der Hängematte ist sinnvolles Arbeiten nur bedingt möglich.
Fazit: Workation & Co. klappen mit guter Planung und finanzieller Voraussicht
Umfassende Planung ist Pflicht: Überleg dir, wohin es gehen soll, für wie lange und wann du starten willst. Kläre mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin, ob du überhaupt die Möglichkeit zur Workation hast.
Informiere dich vorab, welche rechtlichen und steuerlichen Dinge für dich im angestrebten Land gelten. Sorge für einen finanziellen Puffer und die Möglichkeit, zum Beispiel mit einer Reisekreditkarte vor Ort zahlungsfähig zu bleiben. Kümmere dich um die nötigen Versicherungen. Und vergiss nicht, dass es ums Arbeiten im Ausland geht – nicht (nur) um den Urlaub unter Palmen. (Es sei denn, du planst ein Sabbatical. Dann hast du frei für volles Palmenprogramm.)
Welche Vorteile hast du als digital Nomad und auf Workation?
mehr Motivation
mehr Zufriedenheit
mehr Zeit
mehr Flexibilität
mehr Eindrücke
mehr vom Leben